Team Kommunalberatung Klimafolgenanpassung
396 Kommunen gibt es in NRW – und sie alle stehen vor der Herausforderung, sich für den Klimawandel zu wappnen und sich anzupassen an Starkregen, Hitzewellen, Hochwasser oder andere Extremereignisse, die auf sie zukommen könnten. Dafür können sich die Kommunen Unterstützung vom Team „Kommunalberatung Klimafolgenanpassung NRW“ einholen, das Anfang 2024 am LANUV seine Arbeit aufgenommen hat. Ihr Auftrag: Sämtliche Fragen zum Einstieg in den Klimaanpassungsprozess, zur Umsetzung und Finanzierung von Maßnahmen oder zur Bewusstseinsbildung rund um die Folgen des Klimawandels in NRW zu beantworten.
Die Arbeit des Teams, das am LANUV-Fachzentrum Klima angesiedelt ist und von der Geografin Dr. Nicole Kauke koordiniert wird, beruht auf drei Säulen: Beratung, Vernetzung und Förderung. „Wir wollen Kommunen stärken, die bereits klimaaktiv sind und sich weiterentwickeln wollen“, sagt sie. Und es sollen besonders jene Kommunen sensibilisiert, motiviert und unterstützt werden, die bislang keine oder nur wenige Aktivitäten auf dem Gebiet der Klimaanpassung unternommen haben. Als zentrale Grundlage für das Team dient der Klimaatlas NRW, der als digitales Nachschlagewerk breit gefächert Informationen zur Entwicklung des Klimas zur Verfügung stellt. „Wir bieten alles aus einer Hand: Daten, Beratung und Vernetzung“, sagt Dr. Tobias Kemper, der seit 2022 beim LANUV ist und zuvor als Klimaanpassungsnetzwerker bei der Energieagentur NRW arbeitete. Er ist für viele Kommunen, die per Mail oder Telefon Kontakt zum Team aufnehmen, die erste Ansprechperson und koordiniert das weitere Vorgehen im Team: „Der Klimawandel ist auf lokaler Ebene besonders spürbar, deshalb sollten die Kommunen dringend handeln“, sagt er.
Der Einstieg dafür erfolgt für Kommunen oftmals über ein Klimaanpassungskonzept, über eine Starkregenrisikoanalyse oder über Fördermöglichkeiten von Klimaanpassungsmaßnahmen. Dies in Städten und Gemeinden umzusetzen, ist oft Aufgabe von Klimaanpassungsmanagerinnen und -managern, die sich dann zum Beispiel auf der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten beim LANUV melden. Als Experte steht ihnen der Politikwissenschaftler Robin Conrad zur Seite. „Wir helfen ihnen, die Förderprogramme zu sichten und Klarheit zu bekommen, welche Maßnahmen sich fördern lassen“, sagt er. Um für mehr Übersicht zu sorgen, haben Robin Conrad und seine Kollegen beispielsweise ein digitales Förder-Navi entwickelt. Dort können Kommunen unter mehr als 50 Förderprogrammen auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene recherchieren, wie sie vor Ort Maßnahmen zur Klimaanpassung finanzieren und unterstützen können. Die wichtigsten Angebote sind derzeit die Programme „Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ und „Natürlicher Klimaschutz in Kommunen“ des Bundesumweltministeriums sowie „Klimaanpassung.Kommunen.NRW“ des NRW-Umweltministeriums. Neu ist seit Dezember 2024 im Klimaatlas auch die Projektlandkarte. Sie enthält Informationen zu Projekten von Städten, Gemeinden und Kreisen, die innovative Klimaanpassungsaktivitäten umgesetzt haben. So hat beispielsweise die Stadt Düsseldorf eine Karte der kühlen Orte entwickelt, die stellvertretend für weitere Karten dieser Art aufgeführt wird.
Kartenanwendungen wie diese dienen den Kommunen zum wichtigen Austausch, was alles im Bereich der Klimaanpassung möglich ist – und zudem als Ansporn, ins Handeln zu kommen. „Wir wollen, dass möglichst viele weiße Flecken auf der Karte, das sind zumeist kleine oder mittelgroße Kommunen im ländlichen Raum, verschwinden“, sagt der Geograf Simon Geffroy. Er hat fünf Jahre als Klimaschutzmanager einer Kommune gearbeitet und ist im Team vor allem für die kommunale Vernetzung zuständig. „Viele Kommunen wollen etwas machen, aber es ist nicht so leicht. Deswegen muss man ihnen anfangs einen möglichst niedrigschwelligen Zugang zum Thema anbieten“, sagt er. Simon Geffroy hat deswegen im Jahr 2024 das Klimaanpassungs-Café NRW ins Leben gerufen. „Diese digitale Veranstaltung ist ein offen gehaltener Austausch für alle kommunalen Klimaanpassungszuständigen, die Ideen und Probleme diskutieren, Kontakte knüpfen und sich über das Klimaanpassungs-Café hinaus vernetzen wollen“, beschreibt er den Anspruch. Ein Ansatz, der offenbar bestens ankommt: An den beiden bisherigen Veranstaltungen nahmen je rund 50 Personen teil.
Die „Kommunalberatung Klimafolgenanpassung“ des LANUV stößt insgesamt auf viel positive Resonanz. „Die Beratungsanfragen sowie Anfragen für kommunale Workshops und für Vorträge bei Bürgerversammlungen, in Verwaltungen oder politischen Ausschüssen haben deutlich zugenommen“, sagt Teamleiterin Nicole Kauke. Ihr Team hat noch viel vor: So sollen zum Beispiel die Vernetzung mit anderen Institutionen wie etwa dem Deutschen Städte- und Gemeindebund ausgebaut und Regionalforen zur Klimafolgenanpassung angeboten werden. „Die Kommunen wollen und müssen auf dem Gebiet der Klimafolgenanpassung wirklich etwas machen – und wir wollen ihnen dabei helfen“, sagt sie.
Titelfoto: Oberhäuser
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