Die Verunreinigung eines Flusses im Oberbergischen Kreis, erhöhte Werte einer PFAS-Stoffgruppe in einem Wasserwerk am Niederrhein, mehr als 50 illegal entsorgte Fässer und Behältnisse im Ruhrgebiet, Abfallprodukte aus einem illegalen Drogenlabor im Kanalnetz in einer Großstadt im Rheinland – dies sind nur einige wenige Beispiele für Umweltkriminalität, an deren Aufklärung das LANUV im Jahr 2024 unterstützend mitwirkte. Das Thema hat deutlich mehr Aufmerksamkeit erhalten, weil die Landesregierung nach der Schwerpunktstaatsanwaltschaft auch die Vernetzungsstelle Umweltkriminalität beim Landeskriminalamt ins Leben gerufen hat. Die neuen Stellen sollen die Kriminalitätsbekämpfung verbessern, die Wege zwischen den verschiedenen Akteuren verkürzen und die Partner enger vernetzen. Dazu zählen neben unterschiedlichen Polizeibehörden, Ministerien sowie der Schwerpunktstaatsanwaltschaft auch Fachbehörden wie beispielsweise das LANUV, das einer der zentralen Vernetzungspartner für die Strafverfolgungsbehörden ist.
Von Seiten des LANUV ist Jeremy Komp vom Fachbereich „Abfalltechnik, wassergefährdende Stoffe“ zentraler Ansprechpartner. „Meine Aufgabe ist, die Strafverfolgungsbehörden mit den jeweils passenden Fachleuten im LANUV zusammenzubringen, an übergeordneten Besprechungen oder Workshops teilzunehmen und bei Fragen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen“, sagt er. Für das LANUV selbst habe sich aber nicht viel verändert. „Eine enge Zusammenarbeit mit den Strafverfolgungsbehörden ist grundsätzlich nicht neu und fand auch in der Vergangenheit statt“. Seit der Einrichtung der beiden neuen Stellen habe es deutlich mehr Unterstützungsanfragen gegeben. Insgesamt sei es nun ein großer Vorteil, dass die Anfragen durch die Vernetzungsstelle und die Schwerpunktstaatsanwaltschaft gebündelt werden und beide Stellen auf Umweltkriminalität spezialisiert sind. Hinzu kommt, dass es sowohl bei den Strafverfolgungsbehörden als auch bei den Netzwerkpartnern feste Ansprechpersonen gibt, die sich persönlich kennen. „Dadurch wird das Vertrauen und der informelle Austausch gestärkt“, sagt Jeremy Komp.
Das LANUV konnte mit seiner Expertise im Bereich Natur und Umwelt den Ermittlungsbehörden bereits in der Vergangenheit entscheidende Grundlagen für eine erfolgreiche Arbeit liefern. So unterstützen der Sondereinsatz und die Abteilung „Zentrale Analytik“ etwa bei Firmendurchsuchungen, Autobahnkontrollen, Verdacht auf Brennstoffmissbrauch sowie der Analyse illegal entsorgter Abfälle, unbekannter Substanzen und Staubniederschlägen. Bei Gewässerverunreinigungen arbeitet das LANUV-Laborschiff „Max Prüss“ eng mit der Wasserschutzpolizei zusammen. Zudem bietet das LANUV gerichtsfeste Probenahmen und Untersuchungen an und verfügt über modernste Spezialanalytik wie zum Beispiel die Non-Target-Analytik, bei der auch bislang nicht erfasste und unbekannte Stoffe in Umweltmedien identifiziert werden. Gefragt sind auch fachliche Stellungnahmen des LANUV: Sie reichen von Abfallbewertungen über Gewässerverunreinigungen, bodenschutzrechtliche Einstufungen bis hin zu verunreinigten Düngemitteln und Fragen des Tierwohls.
Titelfoto: Sondereinsatz
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