Das LANUV ist zuständig für die Überwachung von Futtermitteln. Worum geht es da konkret?
Hendrik Ermen: Das LANUV verantwortet die gesamte Futtermittelüberwachung in NRW – von der Erzeugung auf den landwirtschaftlichen Betrieben über die industrielle Verarbeitung bis hin zu Lagerung, Transport und Vertrieb. Die Überwachung auf den landwirtschaftlichen Betrieben übernehmen allerdings die Veterinärämter. Im Fokus der Überwachung stehen vor allem Futtermittel für Nutztiere, welche irgendwann in die Lebensmittelkette gelangen, denn unsere Lebensmittel sollen sicher sein. Zudem hat die Überwachung von Heimtierfuttermitteln einen immer größer werdenden Stellenwert.
Das LANUV überwacht rund 3.000 Futtermittelbetriebe. Wie werden diese Betriebe kontrolliert?
Für die Inspektion wählen wir Betriebe nach einer Risikobewertung aus. Herstellerbetriebe werden beispielsweise von den zehn LANUV-Kolleginnen und -Kollegen im Außendienst öfter kontrolliert als ein Transporteur von Futtermitteln. Bei Inspektionen in Mischfuttermittelwerken überprüfen wir etwa den Hygienestatus, analysieren die Warenströme und ziehen Proben für chemische Analysen. So werden zum Beispiel Untersuchungen zur Überprüfung der Inhaltsstoffe wie Spurenelemente oder Vitamine beauftragt, um die auf der Verpackung angegebenen Gehalte zu verifizieren. Zudem gehen wir Beschwerden und Hinweisen von Bürgerinnen und Bürgern sowie den Veterinärämtern und Informationen aus anderen Bundesländern nach. Darüber hinaus legen wir in Absprache mit dem NRW-Verbraucherschutzministerium Monitoringprogramme etwa zu PFAS auf.
Wo liegen die Herausforderungen in der Kontrolle?
Die Futtermittelüberwachung ist kompliziert: Es gibt unzählige „Zutaten“, aus denen ein Mischfuttermittel hergestellt wird. Bei unseren Inspektionen müssen die Kolleginnen und Kollegen diese Zutaten und deren gesetzliche Vorgaben kennen. So gibt es zum Beispiel Zusatzstoffe, die in der Rinder-, aber nicht in der Schweinehaltung eingesetzt werden dürfen. Auch die Warenströme werden immer komplexer, denn die Futtermittel kommen mittlerweile nicht mehr nur aus der Region, sondern aus der ganzen Welt. Außerdem ist bei der Kontrolle die passende Kommunikation mit den Menschen wichtig. Wenn wir in den Unternehmen vorbeikommen, werden wir selten mit offenen Armen empfangen. Deswegen brauchen die Kolleginnen und Kollegen ein Maximum an Empathie, um auf die Menschen einzugehen.
Was bringen die Kontrollen?
Wir finden Verstöße vor allem im Bereich der Kennzeichnung und Zusammensetzung von Futtermitteln. Insgesamt haben wir in Summe aller Kontrollen eine Beanstandungsquote von zehn Prozent, was erfreulicherweise sehr gering ist. Die Reputation des LANUV in der Futtermittelüberwachung ist sehr gut. Das sieht man auch an den hohen Exporten von Futtermitteln ins Ausland. „Futtermittel made in NRW“ sind ein Qualitätsprodukt, auf das sich Verbraucherinnen und Verbraucher weltweit verlassen können.
Titelfoto: KNSY Photographie
Am 1. April 2025 wurden die dem Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz zugeordneten Bereiche aus dem LANUV herausgelöst und in ein neues Landesamt für Verbraucherschutz und Ernährung NRW (LAVE) überführt.
Den Bereich Marktüberwachung finden Sie ab sofort im neuen Webauftritt des LAVE.
Externer Inhalt
Schutz Ihrer Daten
An dieser Stelle haben wir den Inhalt eines Drittanbieters, bspw. YouTube, X, Instagram etc., eingebunden. Bitte bestätigen Sie über den Button, dass Sie damit einverstanden sind, diese Inhalte zu sehen!
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutz.