Seit ihrem Bestehen zielt die Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW (NUA) auf eine nachhaltige Entwicklung und setzt dabei auf Bildung. Zusätzlich beherbergt sie die BNE-Agentur als zentrale Fachstelle für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in NRW. Die NUA bietet ein umfassendes, thematisch sehr weit gefächertes Unterstützungsangebot für unterschiedliche Zielgruppen an und berät darüber hinaus außerschulische Bildungs- und Weiterbildungseinrichtungen, die sich der BNE-Zertifizierung stellen möchten. Im Jahr 2015 wurden die ersten Einrichtungen zertifiziert. Ende 2024 tragen 85 Einrichtungen das BNE-Zertifikat. Im Jahr 2024 hat sich die NUA selbst einem externen BNE-Zertifizierungsprozess gestellt – mit Erfolg.
Die NUA erreicht als Bildungseinrichtung des Landes NRW zu Themen des Natur-, Umwelt- und Klimaschutzes und einer nachhaltigen Entwicklung dank eines vielfältigen Bildungsprogramms, spannender Ausstellungen und des Umweltbusses LUMBRICUS jährlich viele tausend Menschen. Allein im Jahr 2024 verzeichnete beispielsweise das NUA-Bildungsprogramm 466 Veranstaltungen und der LUMBRICUS 125 Einsätze. Zudem zertifizierte die BNE-Agentur 17 Einrichtungen, einige davon bereits zum zweiten oder dritten Mal. Im Jahr 2024 ließ sich die NUA selbst im Bereich BNE zertifizieren. „Wir haben eine Vorbildfunktion als Zertifizierungsstelle inne und sahen in dem Prozess für uns die Möglichkeit, die eigene Qualitätsentwicklung voranzutreiben, unser Profil zu schärfen und unsere BNE-Angebote weiter zu entwickeln“, sagt NUA-Leiter Norbert Blumenroth.
Für den Zertifizierungsprozess konnte die NUA den Gütesiegelverbund Weiterbildung e.V. gewinnen. Das Zertifizierungsmodell sieht vier Qualitätsbereiche vor, die zu bearbeiten waren. Betrachtet wurden beispielsweise das Leitbild, die Bildungsangebote, die Öffentlichkeitsarbeit und die Infrastruktur. Rebecca Wolf, NUA-Koordinatorin der landesweiten BNE-Zertifizierung NRW, baute sieben Arbeitsgruppen auf, um möglichst viel Energie und Sachverstand ihrer NUA-Kolleginnen und -Kollegen für den Zertifizierungsprozess zu nutzen. 45 Dokumente reichte die NUA ein, darunter einen sehr wichtigen Baustein: das pädagogische Konzept als Richtschnur für die gesamte Bildungsarbeit der NUA. Dabei geht es im Kern um die Frage, wie es der NUA über didaktische Methoden und Lerninhalte gelingt, Teilnehmende zu aktivieren, ihren Blick zu schärfen, gewohnte Muster zu hinterfragen und nachhaltige Optionen für sich privat und die Gesellschaft zu entdecken. „Wir wollen darüber hinaus unsere BNE-Erfahrungen mit anderen Multiplikatorinnen und Multiplikatoren teilen – ob in Schulen, Vereinen, Ämtern oder allen anderen Orten, wo Menschen mehr über Nachhaltigkeit lernen können“, hebt Christian Eikmeier stellvertretend für die Gruppe, die das pädagogische Konzept erarbeitet hat, das Besondere daran hervor.
Im November erhielt NUA-Leiter Norbert Blumenroth die Urkunde. „Die Zertifizierung war ein umfangreicher Prozess, der uns in vielerlei Hinsicht weitergebracht hat“, bilanziert er. So hätten sich alle 40 Beschäftigte in unterschiedlicher Form an der Zertifizierung beteiligt. Insbesondere für viele der jüngeren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei es ein wichtiger Austausch gewesen, bei dem sie auch viel über die Grundlagen der Arbeit in der NUA gelernt und eigene Ideen eingebracht hätten. Für das maßgeschneiderte pädagogische Konzept gibt es viel Lob. „In dem Dokument steckt so viel pädagogischer und didaktischer Sachverstand, das wird uns in der täglichen Arbeit deutlich weiterbringen“, sagt der NUA-Leiter. Zudem habe man aus dem Konzept einen neuen Ansatz zur Evaluation der Veranstaltungen entwickelt. Dieser wird für die NUA Grundlage für die weitere Qualitätsentwicklung der eigenen Bildungsarbeit sein.
Titelfoto: Oberhäuser
Die NUA und die BNE-Agentur NRW bieten seit 2019 den Zertifikatskurs „BNE-Pädagogin/BNE-Pädagoge“ an. Das modulare Weiterbildungsangebot ist auf 240 Arbeitsstunden angelegt und richtet sich an all jene, die BNE im Bildungsangebot ihrer Einrichtung berücksichtigen und deswegen die eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten vertiefen wollen. Die Module beinhalten unter anderem konzeptionelle, methodische und didaktische Grundlagen sowie die Themen Natur & Umwelt, Partizipation & Menschenrechte oder globale Kooperation & Frieden.
Der auf 20 Veranstaltungstage angelegte Kurs stößt auf großes Interesse: 257 Personen nahmen an mindestens einer Veranstaltung teil, zwölf Personen durchliefen bis Ende 2024 alle 20 Veranstaltungstage und konnten zum Teil auch schon die notwendige Hospitation bei BNE-Veranstaltungen unter anderem in BNE-Regionalzentren nachweisen. Um das Zertifikat zu erhalten, müssen die Teilnehmenden noch ein eigenes Praxisprojekt planen, durchführen und evaluieren. Erstmals ist für den Sommer 2025 eine Zertifikatsübergabe geplant.
Die NUA hat im Jahr 2024 im Landesprogramm Schule der Zukunft 192 Schulen und zwölf Netzwerke, also Zusammenschlüsse außerschulischer Akteurinnen und Akteure, Schulen und Kitas, ausgezeichnet. Schulen und Netzwerke, die sich besonders stark im Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) engagierten, wurden in insgesamt fünf großen Auszeichnungsfeiern wie etwa in Siegen (Foto unten) geehrt. So präsentierten Schülerinnen und Schüler des Conrad von Soest Gymnasiums in Soest auf der Feier in Siegen eine Handysammelaktion (Foto rechts). Dabei bauten sie Altgeräte auseinander, reparierten oder recycelten sie. Das Ziel war, so über die dabei eingesetzten Ressourcen und damit verbundenen Lieferketten ins Gespräch zu kommen. Derzeit nehmen 614 Schulen und 28 Netzwerke am Landesprogramm Schule der Zukunft teil. Sie engagieren sich auf unterschiedliche Weise für BNE im Unterricht und Schulleben.
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